Bei
den Einstellfahrten an den Freitagen vor dem achten und
neunten Langstreckenmeisterschaftslauf sorgte ein roter, völlig
undefinierbarer Bolide für viel Aufregung und erstaunte
Blicke im Fahrerlager. Wir besuchten seinen Besitzer
Reinhold Mölig in seiner Werkstatt im pfälzischen
Genheim. Dieser gab bereitwillig Auskunft: "Ich sah
das Auto erstmals auf einem Parkplatz in Belgien. Nach
vielen Nachforschungen erfuhr ich, dass das Fahrzeug vom
belgischen Hersteller Gillet in sehr kleinen Stückzahlen
produziert wird. Ich habe so ein Fahrzeug erworben und
mir es vom Hersteller selbst, nach meinen Vorstellungen,
umbauen lassen." Das gänzlich aus Karbon
bestehende Fahrzeug wurde mit weiteren, zusätzlichen
Karbon-Teilen nochmals verstärkt. Dazu spendierte der
Nordschleifen-Experte Mölig noch ein Fahrwerk, dass ihn
bereits nach zwei Nordschleifen-Runden überzeugen
konnte: "Ich bin mit dem ganz harten und dem ganz
weichen Regenfahrwerk gefahren, selbst mit dem weichen
sitzt er nirgends auf". Die gut 420 PS liefert ein
3,6 Liter Alfa-Motor. Die Kraftübertragung erfolgt
durch ein sequenzielles 6-Ganggetriebe. Der Motor klingt
nicht nur nach alter DTM, er wurde auch, wie die
damaligen DTM-Motoren, von Ellegi Motori in Italien
gebaut. Auch die neue DTM ist
vertreten: Der Vertigo rollt nämlich auf 18-Zoll
Speedline-Felgen und den DTM-Einheitsreifen von Dunlop.
Das Auto wurde den VLN-Technik-Experten bereits vorgeführt:
"Es gibt keinerlei Bedenken im Hinblick auf
Sicherheit oder Nürburgring-Tauglichkeit".
Einziger Knackpunkt ist das Gewicht von zur Zeit 800 kg.
Darüber steht Mölig noch in Verhandlungen mit dem
Veranstalter des 24-Stundenrennens, dem ADAC Nordrhein.
Da deren Reglement auch von der VLN übernommen wird. Mölig
sucht für sein Projekt auch noch einen schnellen und
zuverlässigen Piloten.
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