Interview mit dem Juno-Chef Ewan Baldry

Porträt des Sportwagen-Herstellers Juno und Interview mit Ewan Baldry

Von Martin Berrang

Auch in England beim britischen Hersteller Juno ist man auf die neue deutsche Sportwagenserie, den ISC aufmerksam geworden. Wir möchten die noch junge, aber schon recht erfolgreiche Marke hier kurz vorstellen und haben uns deshalb mit dem Chef und Konstrukteur Ewan Baldry unterhalten.

Ihre Fahrzeuge laufen in England, Portugal, Spanien, Skandinavien und natürlich in Frankreich, wieso nicht auch in Deutschland?

EB: "Wir sind zwar einmal in Hockenheim in gefahren, doch durch das starke Engagement in unserer heimischen UK Britsports Championship hat uns dazu letztlich die Zeit gefehlt, um in Deutschland zu starten. Der ISC, als eine für alle Hersteller offene Serie, ist für uns höchst interessant, weil sich somit ein völlig neuer Markt, speziell für unsere V6-Autos eröffnet. Wir würden uns freuen, in Deutschland sowohl zu fahren, als auch Fahrzeuge zu verkaufen. Dazu suchen wir einen kompetenten Partner, der als Importeur von Juno im gesamten deutschsprachigen Raum auftreten könnte".

Wo sehen Sie den ISC im Vergleich zu anderen Sportwagen-Serien, insbesondere wegen ihres offeneren Motorreglements?

EB: "Der ISC ist eine sehr gute Ergänzung zur VdeV, insbesondere die Idee mit dem Sprint und dem 1-Stundenrennen finde ich gut, gerade weil es viele Fahrer gibt, den die Distanzen dort einfach zu lange sind. Für uns noch interessanter ist natürlich die Tatsache, dass sich viele Piloten schlicht mehr Leistung wünschen, dann aber nicht mehr in der VdeV fahren dürfen und somit auch kein Betätigungsfeld mehr haben. Deshalb werden speziell unserer V6-Kundschaft den ISC empfehlen und die Serie selbstverständlich auch unterstützen".

Der Juno von "Piranha Racing" in Action

Sie sind in der deutschen Motorsport-Szene ein völlig unbeschriebenes Blatt, wie kamen Sie zum Motorsport, was haben Sie kurz- mittel- und langfristig noch für Ziele mit Ihrer Marke Juno?

EB: "Nun ich bin 35 und habe 1996 mein Ingenieur-Studium abgeschlossen. Danach arbeitete ich zunächst für Rolls Royce, TVR und schließlich für Williams in der Formel 1, jeweils im Fahrzeug-Design. Williams habe ich verlassen, weil ich einfach eigene Rennfahrzeuge designen und bauen wollte. Angefangen haben wir mit einem 2-Liter-Auto, in dem wir einen Opel XE Motor verbaut haben. Dieser erste Juno war gleich recht erfolgreich. Mittlerweile haben wir über 40 Junos gebaut, die meisten davon nach dem 2-Liter-CN-Reglement. Gut zehn davon waren V6 befeuert. Meistens mit dem Jaguar V6, zwei davon hatten allerdings Nissan-Motoren. Im Moment habe ich acht fest angestellte Mitarbeiter. Als Nahziele sehen wir die Etablierung in Deutschland und auch die Etablierung unseres neuen Formel Ford. Mittelfristiges Ziel bleibt die Konstruktion eines LMP2 für Le Mans und langfristig hoffen wir uns so zu etablieren, wie dies etwa die renommierten Marken Reynard oder Lola getan haben".

Ewan Baldry

Das Heck des Juno SSE-CN

© für alle Fotos auf dieser Seite: www.junoracing.co.uk

Zurück